Lange Nacht des Deutschen Menschenrechts-Films
Preisträgerinnen und Preisträger zu Gast in Hamburg

Zum bereits fünften Mal gibt es am Freitag, 19. September 2025, in der Hansestadt eine „Lange Nacht des Deutschen Menschenrechts-Films“. Ab 18:00 Uhr werden im Abaton Kino die 2024 prämierten Werke gezeigt. Dazu zählen u.a. vier Dokumentarfilme, etwa über eine junge Frau, die zum Opfer des iranischen Mullah-Regimes wurde oder über den Alltag eines Berliner Obdachlosen. Ebenfalls aufgegriffen wird der nach wie vor rätselhafte Tod eines Flüchtlings in einer deutschen Polizeizelle oder das positive Beispiel einer bayerischen Gemeinde, in der die Integration von Flüchtlingen vorbildhaft zu gelingen scheint. Alle Preisträgerinnen und Preisträger sind anwesend und stellen sich dem Gespräch. Zu sehen sind im Rahmen der „Langen Nacht“ folgende Filme:

  • »Sieben Winter in Teheran« von Steffi Niederzoll, Dokumentarfilm, 2023, 97 Minuten
  • »Zelle 5 - Eine Rekonstruktion« von Mario Pfeifer, Dokumentarfilm, 2023, 43 Minuten
  • »Migrationskrise? Eine Gemeinde zeigt, wie es geht« von Julius Baumeister, Herbert Kordes, Monitor Magazinbeitrag, 2023, 10 Minuten
  • »Alles gehört zu dir« von Hien Nguyen und Mani Pham Bui, Dokumentarfilm, 2023, 13 Minuten
  • »Fünfzehn Minuten« von Sejad Ademaj, 2022, Kurzspielfilm, 13 Minuten

Zwei Tage später folgt ebenfalls im Abaton Kino am 21.9.2025 um 11.00 Uhr, eine „Matinée zur Langen Nacht“. Dort wird dann der folgende Preisträgerfilm zu sehen sein, gefolgt von einem kleinen Podium mit Expertinnen und Experten zur Lage von Obdachlosen in Hamburg:

  • »Hausnummer Null« von Lilith Kugler, Dokumentarfilm, 2024, 95 Minuten

Der „Deutsche Menschenrechts Filmpreis“ wird alle zwei Jahre verliehen, 2024 zum bereits 14. Mal. Er ehrt Film- und TV-Schaffende, die sich in herausragender Weise mit dem Thema Menschenrechte auseinandersetzen. Der bundesweite Filmwettbewerb wird von knapp zwei Dutzend Organisationen der Zivilgesellschaft getragen. Nähere Informationen unter www.menschenrechts-filmpreis.de.

In Hamburg wird die Lange Nacht von Amnesty International, den Bahá’í-Gemeinden Hamburg, der Evangelischen Akademie der Nordkirche, dem Hamburgischen Anwaltverein sowie den Vereinen peace brigades international und Segemi (Seelische Gesundheit Migration und Flucht e.V.) veranstaltet.


Lange Nacht des Deutschen Menschenrecht-Films
Freitag, 19. September 2025 von 18:00 bis 23:00 Uhr (Einlass 17.30 Uhr)

Die Matinée zur Langen Nacht des Menschenrechts-Films
Sonntag, 21. September 2025 von 11.00 bis 14.00 Uhr

Abaton Kino, Allende Platz 3, 20146 Hamburg

Moderation: Marko Junghänel

Ein begrenztes Kartenkontingent steht gratis zur Verfügung, Interessierte melden sich unter www.menschenrechtsfilmpreis-hamburg.de an. Für eine kleine nahrhafte Stärkung wird gesorgt.

Sieben Winter in Teheran
Filmlänge: 97 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
Regisseurin: Steffi Niederzoll

Synopsis: Teheran, 7. Juli 2007: Reyhaneh Jabbari, 19, hat ein Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden. Ein ganz normaler Tag, der ihr Leben jedoch für immer verändern wird. Denn als der Mann versucht, sie zu vergewaltigen, ersticht sie ihn in Notwehr und flieht. Am gleichen Tag wird sie verhaftet und bald darauf des Mordes angeklagt. Trotz vieler Beweise, die auf Notwehr hindeuten, hat Reyhaneh vor Gericht keine Chance, da ihr Vergewaltiger ein mächtiger und exzellent vernetzter Mann war, der - selbst nach seinem Tod - von der patriarchalen Gesellschaft geschützt wird. Reyhaneh wird zum Tode verurteilt. Ihr persönlicher Kampf für die Gerechtigkeit beginnt. Dank heimlich aufgenommener Videos, die von Reyhanehs Familie zur Verfügung gestellt wurden, ihrer Zeugenaussagen, der Briefe, die Reyhaneh im Gefängnis geschrieben hat, und anderer Archive zeichnet der Film den Prozess, die Inhaftierung und das Schicksal dieser Frau nach, die zum Symbol des Widerstands wurde. Ihr Kampf für die Rechte der Frauen spiegelt den Kampf so vieler Frauen wider, nicht nur im Iran.

Fertigstellung des Films: 2023

Zelle 5 - Eine Rekonstruktion
Filmlänge: 43 Minuten
Genre: Dokumentation
Regisseur: Mario Pfeifer

Synopsis: Am 7. Januar 2005 stirbt ein an Händen und Füßen gefesselter Asylbewerber bei einem Brand in der Zelle Nummer fünf eines Dessauer Polizeirevier. In Zelle 5 rekonstruiert Mario Pfeifer den Todesfall von Oury Jalloh anhand von Gerichtsdokumenten, Zeugenaussagen und audiovisuellen Archiven und arbeitet mit dem Forensiker Iain Peck zusammen, um ein exaktes Brandexperiment durchzuführen. Dies alles dient dem Versuch, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Oury Jalloh zu Tode verbrennen konnte.

Fertigstellung des Films: 2023

Hausnummer Null
Filmlänge: 95 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
Regisseurin: Lilith Kugler

Synopsis: Als Lilith zum Filmstudium nach Berlin kommt, ist der obdachlose Chris der Erste, der sie willkommen heißt. Chris lebt mit seinem Kumpel Alex an einer S-Bahn-Station, betreut von der gesamten Nachbarschaft. Doch er ist süchtig und schafft es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. Da sich sein Allgemeinzustand immer weiter verschlechtert, beschließt er, von der Straße und vom Heroin wegzukommen. Aber kann ein junger Mann seinen Platz in unserer Gesellschaft finden, obwohl er seit seiner Kindheit nirgendwo reingepasst hat – oder wollte?

Fertigstellung des Films: 2024

Alles gehört zu dir
Filmlänge: 13 Minuten
Genre: Dokumentarfilm
ein Film von Hien Nguyen und Mani Pham Bui

Synopsis: Anders zu sein oder sich nicht zugehörig zu fühlen ist für viele vietnamesisch-deutsche und insbesondere für Yen Nguyen kein fremdes Gefühl. Instinktiv wird sie mit dem Gefühl übermannt, sich in der deutschen Kleinstadt der Masse anpassen zu wollen. Mehr weiß sein, mehr deutsche Freund*innen haben. Aus ihrem neuen Leben in Oslo - 900 km entfernt von der Familie, begibt sie sich auf die Reise zurück zu ihren Wurzeln: Yens Reise und Auseinandersetzung mit Selbstakzeptanz, Identität und Familie.

Hintergründe zur Produktion:
Dreh's Um ist ein künstlerisch-sozialer Filmworkshop, der den Perspektivwechsel in der deutschen Filmindustrie fördert. Vietdeutsche Jugendliche (14-24 Jahren, Non Professionals) werden über den Zeitraum von einem Jahr durch sämtliche Produktionsschritte des Filmemachens geführt und professionell begleitet. Sie richten den Blick und die Kamera auf ihre eigenen Familien- und Freundeskreise und gestalten so persönliche und einzigartige Kurzfilme. Ziel des Workshops ist es die eigenen, wertvollen Geschichten der vietdeutschen Community selbst zu vertreten und den Filmnachwuchs in Deutschland nachhaltig zu fördern, um so eine diverse Teilhabe an Filmhochschulen und in der Branche langfristig zu stärken. 2022 wurde Dreh’s Um mit dem renommierten Dieter Baacke Preis für herausragende medienpädagogische Projekte und Methoden ausgezeichnet. „Es geht einerseits ums Filmedrehen und andererseits darum, sich der eigenen Perspektive zu ermächtigen, die Kamera selbst in die Hand zu nehmen, sie im übertragenen Sinne auf sich selbst zu richten – weg vom weißen, oft stereotypen Blick auf unsere Community“, sagt Dreh’s Um-Initiator Duc Ngo Ngoc.

Fertigstellung des Films: 2023

MONITOR - Migrationskrise? Eine Gemeinde zeigt, wie es geht
Filmlänge: 10 Minuten
Genre: Magazinbeitrag
ein Film von Julius Baumeister & Herbert Kordes

Synopsis: Die Migrationsdebatte läuft seit Wochen auf Hochtouren. Und immer wieder heißt es: Die Kommunen sind überfordert. Alle Kommunen? Keineswegs: Eine kleine Gemeinde bei München beherbergt viel mehr Geflüchtete, als sie eigentlich müsste. Und gibt sich keineswegs überfordert. Eine Reportage aus einem Ort, von dem Deutschland viel lernen kann.

Fertigstellung des Films: 2023

Fünfzehn Minuten
Filmlänge: 13 Minuten
Genre: Kurzspielfilm
Regisseur: Sejad Ademaj

Synopsis: Als Jasmina nach dem Abendessen mit den Eltern Hausaufgaben macht, ruft ihr Freund Lukas an und möchte sie überreden, nach draußen zu kommen. Während die beiden noch telefonieren, klingelt es an der Tür. Statt Lukas steht dort die Polizei. Sie teilt Jasmina und ihren Eltern mit, dass sie innerhalb von fünfzehn Minuten abgeschoben werden. Für Jasmina bricht eine Welt zusammen. Die langersehnte Klassenfahrt nach Berlin und ihre Pläne, Lukas dabei näher kennenzulernen, sind dahin. In ihrer Verzweiflung ruft Jasmina Lukas an, der mithilfe seiner Mutter die Anwältin ist, helfen möchte.

Fertigstellung des Films: 2022

Fotos von Ibrahim Ot, Freiberuflicher Pressefotograf, ibo.ot@icloud.com

 

Fotografin: Frau Martina van Kann, Fotografie, Gneisenaustraße 18, 20253 Hamburg, martina-v@n-kann.de, www.van-kann.de

Fotografin: Frau Martina van Kann, Fotografie, Gneisenaustraße 18, 20253 Hamburg, martina-v@n-kann.de, www.van-kann.de

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